Schleiereulen auf dem Sonnenhof - natürliche Schädlingsbekämpfung

Die Pferdepension Sonnenhof in Pfaffen-Schwabenheim beherbergt seit einigen Jahren einen natürlichen Feind von Nagetieren. In einem Nistkasten in der Reithalle zogen auch in diesem Jahr Schleiereulen ihre Jungen auf. Aufgrund der allgemeinen - und im Besonderen auf dem Pferdehof - guten Nahrungsgrundlage in Form von Mäusen konnte das Schleiereulenpärchen in diesem Jahr sogar zwei Bruten durchbringen.

 

Ernst Wolfs und und Joscha Erbes vom NABU beringten im Auftrag der Vogelwarte Radolfszell die Jungeulen. Insgesamt 6 Jungvögel werden voraussichtlich das Erwachsenenalter erreichen. Der letzte wird nach einer Nestlingszeit von etwa 8 Wochen Ende Oktober ausfliegen.

   

Geht man davon aus, dass ein Jungvogel 4 Mäuse pro Nacht verschlingt, so wären das in den 8 Wochen Aufzuchtzeit etwa 1400 Mäuse, die Elterntiere nicht mitgerechnet. Norbert Theis, Besitzer der Pferdepension und die Einsteller mit ihren Pferden mögen sich die Mäuseplage ohne die Eulen gar nicht vorstellen. Zwar brachten die Eulen mit ihren durchdringenden Rufen in der Dämmerung schon mal ein Pferd zum Scheuen, aber die Vorteile überwiegen deutlich. Die Mäuse müssten ohne die Eulen mit Gift bekämpft werden, da die beiden Hofkatzen, die Anzahl der Mäuse nicht bewältigen können.

   

Der Bestand der Schleiereulen unterliegt natürlichen Schwankungen. Je nach Nahrungsangebot passen sie ihr Fortpflanzungsverhalten den aktuellen Gegebenheiten an. Gibt es nicht genügend Feldmäuse bleibt ein Nistplatz verwaist. Alle 3-4 Jahre vermehren sich die Feldmäuse explosionsartig, dann brüten die Eulen wie in diesem Jahr auch zwei selten bis 3 mal im Jahr. Weitere informationen über die Schleiereulen in der Umgebung erhalten sie unter info@NABU-Rheinhessen.de